Wolf Wondratschek, geboren am 14. 8. 1943 in Rudolstadt/Thüringen, aufgewachsen in Karlsruhe. Studierte 1962 bis 1967 ohne Abschluss Literaturwissenschaft und Philosophie in Heidelberg, Göttingen und Frankfurt/M. 1964/65 war er Redakteur der Zeitschrift „TEXT+KRITIK“. Seit 1967/68 freischaffender Schriftsteller. Seine literarische Produktion begann mit Gedichten, die erste Buchveröffentlichung (Kurzprosa) erfolgte 1969. Wondratschek schrieb Hörspiele und publizierte kontinuierlich in Zeitschriften und Anthologien, er arbeitete an Filmskripten und edierte Vlado Kristls „Sekundenfilme“ (1970). 1970/71 Aufenthalt in London, verbunden mit einer Gastdozentur für Poetik an der Universität Warwick. 1977/78 Vortragsreise durch Universitätsstädte der USA. Im Übergang zu den 1980er Jahren Aufenthalte in Mexiko, USA und anderen Ländern für Recherchen im Auftrag verschiedener Zeitschriften. Wondratschek ging zunehmend auf Distanz zum konventionellen Literaturbetrieb, seine Gedichtbände wurden zum Teil im Direktversand Zweitausendeins vertrieben und erreichten hohe Auflagen. Selbst identifizierte er sich immer stärker mit dem Milieu von Show- und Halbwelt, wo er nun seine literarischen Stoffe findet; er zählt zur festen Entourage von Kiez-, Box- und Leinwandgrößen – und wurde schließlich zur Filmfigur: Regisseur Helmut Dietl und Drehbuchautor Patrick Süskind porträtierten ihn als Schriftsteller Bodo Kriegnitz im Film „Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ (1997), dessen Untertitel einem seiner Gedichte entstammt. Im richtigen Leben wurde ...